Migrantinnen und ihr steiniger Weg in den Arbeitsmarkt

Zwei Online-Veranstaltungen der Landesgeschäftsstelle NRW des Verbandes in Kooperation mit aipol befassten sich mit dem Thema „Eingewanderte Frauen auf dem Weg zum Arbeitsmarkt“. Zu Wort kamen Migrantinnen, die schon lange hier leben, Migrantinnen, die erst seit kurzem in Deutschland leben, Migrantinnen der ersten und der zweiten oder dritten Generation. Sie alle berichteten über die Herausforderungen am Arbeitsmarkt zwischen Diskriminierung und mangelnder Anerkennung:

  • Von den Akademikerinnen hat keine eine ihrer Qualifikation angemessene Beschäftigung gefunden
  • Neuzugewanderte Frauen finden schwer die geeigneten Ansprechpartner:innen oder Unterstützung bei den Institutionen. Die Qualität der Beratung hängt oft von den Ansprechpartner:innen ab. Informelle Netzwerke von Migrant:innen und Soziale Medien waren manchmal hilfreicher als die institutionelle Eingliederung.
  • Oft werden die Schul-, Berufs- oder Hochschulabschlüsse nicht anerkannt, dadurch berufliche Neuorientierung
  • Manche Frauen mussten erst eine Arbeitserlaubnis erlangen
  • Fast alle Teilnehmerinnen fühl(t)en sich in ihrer Professionalität nicht ernst genommen oder gar wertgeschätzt. Sie erhalten oft- weniger Lohn für die gleiche Arbeit.
  • Mütter haben große Schwierigkeiten Kitaplätze zu finden. Die Folge: Probleme bei der Arbeitssuche, Probleme bei Weiterbildungen oder Deutschkursen
  • Einige Frauen fühlen sich als Musliminnen stigmatisiert und müssen miterleben, dass es ihren Kindern und Enkeln auch so geht.
  • Mütter machen sich Sorgen, dass sie ihre Kinder ausreichend unterstützen und vor Diskriminierung im Bildungssystem schützen können.

Wünsche der Frauen

  • Mentor*innen-System
  • Professionelle Sprachmittler:innen bei Behörden-, Arzt- und Schulterminen
  • Chancengleichheit für die Kinder, unabhängig vom Sozialstatus der Eltern sowie mehr Akzeptanz für die familiäre Mehrsprachigkeit.

Einen ausführlicheren Bericht zu den Veranstaltungen finden Sie im Newsletter „Binationale in NRW I 2021“
Die Künstlerin Consuelo Mendez gestaltete die drei oben abgebildeten Plakate, in denen die Perspektiven der Frauen Ausdruck finden. Wir freuen uns, wenn Sie die Plakate in der Größe DIN A2 in Ihren Geschäfts- und Beratungsstellen oder Bildungseinrichtungen ausstellen. Schreiben Sie an nrw(at)verband-binationaler.de.