16.04.2020

Keine Familienzusammenführung und drohende Abschiebung wegen geschlossener Botschaft

Als Reaktion auf unsere Petition erreichte uns untenstehende Mail. Auch dieses Paar kann nicht zusammenkommen und das gerade in diesen schwierigen Zeiten.


Vielen Dank für Ihren Einsatz für binationale Paare in dieser sehr schwierigen und von Ohnmachtsgefühlen bestimmten Zeit. Ich habe die Petition gerade unterzeichnet. Weil wir auch, wieviele andere Paare von diesem Desaster betroffen sind. Mein Mann lebt als afghanischer Staatsangehöriger mit legalem Aufenthalt in Istanbul. Normalerweise wäre ich jetzt bei ihm, um alle Unterlagen für das Ehegattennachzugsvisum mit ihm gemeinsam auf das deutsche Generalkonsulat zu bringen. Aber es sollte ja nun eben nicht sein. Das Visumverfahren und Antragsannahme findet nur noch in besonderen individuellen Fällen statt (sehr schwammig formuliert), sowie für syrische Familienangehörige. Okay, wir könnten auch ein Jahr irgendwie überbrücken. Aber dieses eine Jahr ist gerade für ihn nicht nur extrem existenzgefährdend, sondern könnte dazu führen, dass er nach Afghanistan zurück muss, da er seinen Reisepass aufgrund der geschlossenen afghanischen Botschaft in Istanbul nicht verlängern lassen kann und somit auch nicht seinen legalen Aufenthalt in der Türkei. Das wäre nicht nur unendlich traurig für uns beide, sondern als ehemaliger Übersetzer für die NATO auch lebensgefährlich für ihn. Auch seine Familie in Kabul ist im Moment sehr traurig für uns. Ich stand auch bereits mit dem deutschen Aussenministerium in Kontakt, aber die Antworten sind schwammig und oberflächlich. Ich hoffe das die Petition einen Stein ins Rollen bringt. Denn Familie und Partnerschaft ist im Moment wirklich das Einzige was uns Halt und Hoffnung geben kann. Im Ende ist immer die Liebe, die bleibt.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Arbeit und bleiben Sie gesund!