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newsletter nr. 8 - märz 2012
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
hier ist unser Frühjahrs-Newsletter - mit Informationen aus unseren Arbeitsfeldern, den politischen Debatten und unserem Verband. Wir wünschen eine anregende Lektüre und schöne, leuchtende Tage! |
Jubiläum: 40 Jahre Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.
In 2012 wird unser Verband 40 Jahre alt. In diesen 40 Jahren hat sich Deutschland stark verändert – wir auch! Hierauf blicken wir zurück mit einigen Akteurinnen aus dem Verband und hierauf wollen wir ausblicken auf die Zukunft und auf das, was wir noch erreichen wollen. Bitte merken Sie sich die Termine vor:
Am 15. Juni 2012 ab 18 h im Haus am Dom in Frankfurt heißt es „Mit interkulturellen Paaren und Familien durch vier Jahrzehnte“. Falls Sie an diesem Tag verhindert sein sollten, seien Sie nicht traurig - es gibt noch eine weitere Möglichkeit mit uns zu feiern: Am 31. Oktober 2012 in den Räumen der Hessischen Landesvertretung in Berlin mit dem Thema: „Neue Dimensionen gesellschaftlicher Realitäten – Interkulturelle Familien im Hier und Jetzt.“ |
SPD fordert Abschaffung der Sprachanforderungen beim Familiennachzug
Mit einem Gesetzentwurf vom 7.3.2012 fordert die SPD-Fraktion die Abschaffung der Sprachanforderungen beim Ehegattennachzug (BT-Dr. 17/8921 ). Diese Regelung sei eingeführt worden, um Zwangsehen zu verhindern. Allerdings fehlten bislang empirische Belege dafür, dass dieses Ziel durch das Erfordernis des Spracherwerbs vor Einreise erreicht wird. Demgegenüber seien zahlreiche Fälle dokumentiert, „in denen es Ehepartnern in freiwillig geschlossenen Ehen langfristig unmöglich ist, die eheliche Lebensgemeinschaft in Deutschland zu leben“. Deshalb solle die Regelung aufgehoben werden. Beibehalten werden sollen die geltenden Regelungen, dass der nachziehende Ehepartner bei fehlenden Sprachkenntnissen nach der Einreise nach Deutschland einen Integrationskurs besuchen muss.
Mit diesem Gesetzentwurf stellt erstmals eine der großen Volksparteien die Sprachanforderungen als Nachzugskriterium in Frage, nachdem die Grünen und die Linke schon seit geraumer Zeit Forderungen zu deren Abschaffung erheben. Wir begrüßen diesen Vorstoß sehr und sehen uns in unserer ausdauernden Arbeit bestätigt: Zahlreiche Argumente aus unserer 2008 veröffentlichen Broschüre "Haben Sie noch eine Idee?" finden sich in dem Entwurf wider. |
Familienbericht "Zeit für Familie" - Für welche Familien?
Das Bundeskabinett hat den 8. Familienbericht „Zeit für Familie“ verabschiedet und würdigt ihn als wichtigen Meilenstein bei der Gestaltung von wirkungsvoller Familienzeitpolitik. Der Vorstoß des Bundesfamilienministeriums, Zeit als zentralen Faktor für das Gelingen von Familie zu betonen, ist zu begrüßen - allerdings fehlen im Bericht die Lebenslagen binationaler und eingewanderter Familien. Entsprechend sind etliche Empfehlungen wie z.B. das Großelternzeitmodell für viele eingewanderte Familien nicht anwendbar: Es ist gegenwärtig unvorstellbar, dass Großeltern aus den Ländern außerhalb Europas für die Betreuung ihrer Enkel einen Aufenthaltstitel erhalten. Bereits aktuell werden Besuchervisa oftmals so restriktiv erteilt, dass Großeltern nicht einmal an familiären Ereignissen wie Geburt, Taufe oder Hochzeit teilnehmen können. Hier unsere Pressemitteilung dazu. |
10-Punkte-Papier gegen Rassismus und rechtsextreme Gewalt
Der Bundesbeirat für Integration hat ein 10-Punkte-Papier zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremer Gewalt beschlossen.
Das Papier wurde von einer Arbeitsgruppe des Beirates erarbeitet, die unmittelbar nach Bekanntwerden der Mordserie der Zwickauer Terrorzelle eingerichtet wurde. Die Vorsitzende des Beirates, Staatsministerin Maria Böhmer, und Mustafa Yaman, Türkisch-Islamische Anstalt der Religion e.V. (Ditib), stellten den Beschluss am 13. März zum Abschluss der zweitägigen Beratungen des Integrationsbeirates in Berlin vor. Das 10-Punkte-Papier betont die Notwendigkeit entschlossener Aufklärung und effektiver Strafverfolgung im Fall der Mordserie. Dazu gehört auch, etwaige Fehler und Nachlässigkeiten bei der Arbeit der Sicherheitsbehörden aufzudecken und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. |
"Chancenspiegel" der Berteslmannstiftung erschienen
Der „Chancenspiegel - Zur Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit der deutschen Schulsysteme" ist ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung und des Instituts für Schulentwicklungsforschung. Er untersucht, wie sich der Zusammenhang von sozialer Herkunft und migrationsbedingter Ungleichheit und Bildungserfolg darstellt und in den nächsten Jahren entwickelt. Damit sollen die Bemühungen zur Verbesserung von Qualität und Gerechtigkeit im Bildungswesen unterstützt werden. In diesem Bericht wird erneut deutlich: Kinder armer Eltern oder von Migranten haben in allen Bundesländern deutlich geringere Chancen, das Gymnasium zu besuchen, als Kinder von Akademikern. |
Schattenbericht zu Rassismus in Europa
In Spanien wurde ein Mann mit Migrationshintergrund entlassen, weil er einen Arbeitsvertrag verlangte, nachdem er für zwei Monate neun Stunden am Tag, sechs Tage die Woche für einen Lohn von 600 Euro gearbeitet hatte. In Rumänien ist die Lebenserwartung von Roma um zehn Jahre niedriger als die der anderen Europäer und fast die Hälfte von der Roma-Kinder erhält keine angemessene Impfung.
Leider enthält der Schattenbericht von ENAR über Rassismus in Europa 2010-2011 noch sehr viel mehr solcher erschreckender Beispiele. Der Bericht basiert auf den Daten anti-rassistischer Nichtregierungsorganisationen in ganz Europa und wurde anlässlich des Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März veröffentlicht. |
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