IAF Verband binationaler Familien und Partnerschaften


newsletter nr. 3 - oktober 2010

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

hier kommt unser neuer Newsletter - aktuelle Informationen aus unseren Arbeitsfeldern, den politischen Debatten und unserem Verband.  Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und schöne Herbsttage!

gesellschaftliche realitäten

Zahlreiche wissenschaftliche Studien kommen zu dem Ergebniss, dass Eingewanderte sich integrieren wollen und dies mit großem Einsatz und erfolgreich tun. Dennoch werden sie nicht nur am Stammtisch wiederkehrend als "Integrationsverweigerer" bezeichnet. Die Mehrheitsgesellschaft grenzt sich ab, indem interkulturell lebende Menschen und Familien als "Andere", als nicht dazugehörig betrachtet werden. 

Mit unserer Tagung "Gefühlte und gelebte gesellschaftliche Realitäten" wollen wir zur Versachlichung der Diskussion beitragen: Wer IST die Mehrheitsgesellschaft angesichts einer wachsenden Zahl von Menschen, die sich in mehreren Ländern heimisch fühlen? Wohin soll integriert werden? Wie sind bestehende Maßnahmen zur Integration einzuschätzen? Mit Mark Terkessidis und Naika Foroutan haben wir zwei ausgeweisene Expert/innen gewonnen, dies mit uns zu diskutieren.
Hierzu laden wir Sie herzlich für Freitag den 19. November in Frankfurt ein - Programm und Anmeldung finden Sie in Kürze auf unserer Homepage.

integrationsprogramm der bundesregierung

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hat ein 200 Steiten umfassendes undefinedIntegrationsprogramm der Bundesregierung vorgestellt, mit dem Integrationsangebote von Bund, Ländern und Kommunen erfasst und Empfehlungen zu ihrer Weiterentwicklung formuliert werden. Er räumte ein, dass es in der Vergangenheit Versäumnisse gegeben habe. Als vordringliche Aufgabe bei der Integration nennt de Maizière den Spracherwerb. Auch die Gewinnung von Menschen mit Migrationshintergrund für pädagogische Berufe wird ausdrücklich empfohlen.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband begrüßt das Konzept inhaltlich, formuliert aber zugleich deutliche Kritik: Die Bundesregierung müsse sich nach Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit fragen lassen, wenn sie nicht die notwendigen Mittel für die Umsetzung bereitstelle.Wir teilen diese Einwände unseres Dachverbandes - allein in diesem Jahr warten zehntausende Menschen vergeblich auf einen Integrationskurs.

ab in die zukunft!

Die Bildungsinititative "AB In die Zukunft" setzt sich dafür ein, dass mehr junge Menschen mit Migrationshintergrund das Abitur machen und studieren. In kaum einem europäischen Land ist der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg so eng wie in Deutschland.

Die Initiative soll bis 2012 laufen, in Anlehnung an das Ziel der Kultusministerkonferenz, bis 2012 die Bildungsabschlüsse von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund anzugleichen. Dann soll Bilanz gezogen werden.

Bildungsministerin Annette Schavan hat die Schirmherrschaft für diese Initiative übernommen, die vom Forum der Migrantinnen und Migranten (FdM) im Paritätischen Wohlfahrtsverband getragen wird. http://www.abindiezukunft.de

"Omas und Opas erzählen in vielen Sprachen"

Erzähl-Projekt fördert Mehrsprachigkeit
Kinder in binationalen Familien wachsen mehrsprachig auf, ihre Sprachkompetenz ist hoch. Außerhalb der Familie leben sie in einer sich einsprachig verstehenden Welt. Unser Verband hat deshalb mit "Unsere Omas und Opas erzählen in vielen Sprachen" ein Programm zur frühkindlichen Sprachförderung entwickelt, das Familiensprachen in den Kindergartenalltag integriert. Eine aktuelle undefinedBroschüre veranschaulicht die Erfahrungen in sechs verschiedenen Städten. Unsere undefinedPostion zu Mehrsprachigkeit ist hier konsequent umgesetzt.

friedenspreis 2010 für phoenix

"Phoenix e.V.  - für eine Kultur der Verständigung" ist eine Initiative zur Überwindung bzw. nachhaltigen Verringerung des Rassismus, die 1993 von dem schwarzen Deutschen Austen Peter Brandt gegründet wurde. Seither hat undefinedPhoenix e.V. in unzähligen Trainings und Seminaren bundesweit Menschen mit und ohne Migrationshintergrund darin gestärkt, sich mit Rassismus auseinander zu setzen.

Nicht der Rassismus der extrem Rechten habe ihn und viele andere zermürbt, sagt Austen Brandt, sondern der "Rassismus in den Schulbüchern, in dem Mehrheitsgeflecht der bürgerlichen Parteien und sicherlich auch in unseren Kirchengemeinden". Nun hat Phoenix den Aachener Friedenspreis 2010 verliehen bekommen. "Unsere Arbeit gegen diesen Alltags-Rassismus bekommt durch den Friedenspreis neue Motivation"- zu beidem gratulieren wir herzlich!

bildungsbericht 2010

Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und der Kultusministerkonferenz wurde im Sommer der undefinedBildungsbericht 2010 vorgelegt. Mit ihm wird deutlich: Fast jedes dritte Kind unter 18 Jahren wächst in sozialen oder finanziellen Risikolagen oder bildungsfernen Elternhäusern auf. Als ein vordringliches Ziel nennt der Bericht daher die Aufgabe, der daraus folgenden Kluft in den Bildungsverläufen entschiedener zu begegnen.

Alltagswelten von Kindern und Jugendlichen

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) hat Ergebnisse seiner Langzeitstudie mit dem schönen Titel "undefinedAID:A – Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten" – vorgelegt. Ein wesentliches Ergebnis ist: Die Risiken "Bildungsferne", "finanzielles Risiko" und "soziales Risiko" der Eltern haben weit mehr Einfluss auf die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen als die Frage, ob sie oder ihre Familien einen Migrationshintergrund haben.

interkultureller kalender 2011

"Wir feiern unser Lieblingsfest" ist das Motto unseres Interkulturellen Kalenders für 2011.
Soeben geht er in Druck, in etwa zwei Wochen können Sie ihn über unsere Homepage bestellen.

Der Wandkalender in DIN A 1 Format ist mehrsprachig und mehrfarbig gestaltet und berücksichtigt unterschiedliche religiöse, kulturelle und internationale  Fest- und Feiertage.

 

für sie gefunden

MiGazin - newsletter und Online-Portal
Es gibt ihn wieder, den newsletter von "MiGAZIN - Migration in Germany" mit aktuellen Nachrichten rund um Integration und Migration in Deutschland. Nachdem das ehrenamtliche Projekt wegen des großen Erfolgs, steigender Nachfrage und entsprechend wachsendem Aufwand nach anderthalb Jahren im Mai eingestellt werden musste, konnte es mit einem Relaunch Mitte September wieder an den Start gehen. "MiGMACHER sind ... Autor(inn)en und Journalist(inn)en mit und ohne Migrationshintergrund aus allen Herren Ländern, die ein Stück dazu beitragen wollen, die mediale Schieflage zu begradigen." Sehen Sie selbst: www.migazin.de

IDA - Mediathek
Das "Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V." - kurz: IDA - stellt einen neuen Service zur Verfügung: Die Vielfalt-Mediathek enthält Materialien, die im Rahmen der Aktionsprogramme "Jugend für Toleranz und Demokratie...", ENTIMON, CIVITAS, XENOS, "VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" und "kompetent. für Demokratie - Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus"   entstanden sind. Alle Materialien können per Online-Bestellung über den Medienverleih des DGB Bildungswerks für 14 Tage kostenlos ausgeliehen werden - und zwar hier: http://www.idaev.de/service/vielfalt-mediathek/

Filmstart "Shahada - Wer bist Du? Wen liebst Du? Woran glaubst Du?"
SHAHADA erzählt die Geschichten von drei jungen Muslimen in Deutschland, deren bisheriges Leben, Werte und Glaube durch persönliche Krisen ins Wanken geraten. Der deutsch-muslimische Regisseur und Drehbuchautor, Burhan Qurbani, thematisiert in seinem Film das oftmals widersprüchliche, komplexe Verhältnis von Religion und Kultur und vom Islam im 21. Jahrhundert.

"Integration von Zuwanderern"
Im Transcript Verlag ist das lesenswerte Buch "Integration von Zuwanderern. Erfahrungen, Konzepte, Perspektiven" erschienen. Ein zahlreichen Beiträgen wird ein weiter Bogen von der Integrationsdebatte über u.a. Staatsangehörigkeitsrecht, demographischen Wandel, Bildung und Arbeitsmarkt bis hin zu Integrationserfolgen in Deutschland geschlagen. „Nicht zu übersehen ist (…), dass Integrationspolitik keine nur auf Migranten bezogene Politik sein kann, sondern (…) ein gesamtgesellschaftliches Anliegen ist.“ (S. 42). Nicht zu übersehen ist ebenso, dass der Beitrag zur Interkulturellen Öffnung von Tatiana Lima Curvello, Geschäftsführerin der Geschäftsstelle unseres Verbandes in Berlin, stammt.

Spanisches Erbrecht beachten
Wer mit einem Spanier oder einer Spanierin verheiratet ist, hat nach der spanischen Erbfolge weit geringere Erbschaftsrechte, als das in Deutschland der üblich ist. Interessierte können sich unter www.erbrechtskanzlei-spanien.de informieren und beraten lassen, in einer auch deutschsprachigen Kanzlei auf Mallorca.

 


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