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newsletter nr. 30 - Dezember 2016
Liebe Newsletter-Abonnent/innen,
ein bewegtes Jahr neigt sich dem Ende zu. Binationale und bikulturelle Menschen, Paare und Familien haben den Rechtsruck in Europa mit großer Sorge beobachtet und...... aktiv immer wieder deutlich gemacht, dass interkulturelles Zusammenleben sehr wohl erfolgreich sein kann. Unser Verband ist trotz aller negativer Entwicklungen positiv geblieben und hat den Fokus auf Ressourcen, Möglichkeiten und Gestaltungsräume gelegt. Wir wünschen unseren Lesern und der Welt, dass 2017 friedlicher, vielfältiger und wieder solidarischer wird. Wir werden auch im nächsten Jahr tatkräftig und zutiefst überzeugt daran arbeiten.
Schöne Feiertage und einen guten Rutsch in 2017 ... und jetzt: eine gute Lektüre!
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Postfaktische Zeiten?
"Postfaktisch" ist das neue Wort des Jahres 2016. Es wird verwendet, um den Zeitgeist des aktuellen Jahres widerzuspiegeln. Vor allem in Zusammenhang mit dem Brexit und dem Wahlsieg von Donald Trump hörten wir es vermehrt. Viele fragen sich: wie konnte es passieren, dass ein US-Präsidenschaftskandidat gewählt werden konnte, der vor rassistischen, diskriminierenden und sexistischen Äußerungen keinen Halt macht und eine Stimmung der Angst, Wut und Hass mit seinen populistischen Äußerungen befeuert?
Postfaktisch wird immer häufiger auch in der Kombination mit Zeitalter oder Politik verwendet - also von einer Zeit und Politik, in der Fakten nicht mehr zählen und (politische) Argumente unabhängig von diesen konstruiert werden... Was ist wahr? Was ist nicht wahr? Darum geht es (scheinbar) nicht mehr.
Unser Verband will einer damit einhergehenden Spaltung in unserer Gesellschaft entgegen wirken. In diesem Sinne steht der Kommentar von unserem Vorstandsmitglied John Kannamkulam zum Wahlsieg von Trump.
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Einheitliche Qualitätsstandards für Kitas
Um überall in Deutschland eine hohe Betreuungsqualität sicherzustellen, fordert unser Verband zusammen mit vielen anderen verbindliche, bundesweit einheitliche und wissenschaftlich fundierte Standards. Für binationale und eingewanderte Familien ist die interkulturelle Öffnung der Kitas und die Förderung der Mehrsprachigkeit dabei zwei wichtige Aspekte. Anlass für die Erklärung vom 15. November des Jahres ist die Veröffentlichung des Zwischenberichts der Arbeitsgruppe „Frühe Bildung“, in der Bund, Länder und Kommunen gemeinsame Handlungsziele entwickeln und Vorschläge für Finanzierungsgrundlagen erarbeiten. Die beteiligten Verbände begrüßen den von Bund und Ländern eingeschlagenen Weg zur Verbesserung der Qualität in Kitas und Kindertagespflege und gehen davon aus, dass nunmehr konkrete Umsetzungsschritte erarbeitet werden. Zur Erklärung |
650 Wörter - DER Film am Nachmittag in Frankfurt
Am 16. November 2016 hieß es: Auf ins Mal Seh´n Kino in Frankfurt am Main. Die Resonanz zu dem Film "650 Wörter" war beeindruckend. Zentrales Thema des Filmes ist der Umgang mit dem Sprachtest und seine familiären Auswirkungen auf die Paare. Der Sprachtest ist vor Einreise nach Deutschland im Rahmen des Familiennachzugs zu erbringen. Es ist auch ein Film über das (Nicht-)Ankommen in Deutschland. Die Veranstaltung war eine Kooperation zwischen dem Verband, der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Böll-Stiftung Hessen. Die Regisseurin und eine Protagonistin der Dokumentation waren vor Ort anwesend und berichteten aus ihrem Leben und Schaffen.
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Arbeitslosigkeit - so niedrig wie schon lange nicht mehr.
...so lauten häufig die Schlagzeilen in der Presse. Manche wundern sich, denn sie finden trotzdem keinen Arbeitsplatz mit einem auskömmlichen familiären Einkommen.
Eine Kleine Anfrage (Drucksache Nr. 18/ 9481) von Jutta Krellmann u.a. (DIE LINKE.) an die Bundesregierung brachte einige erhellende Antworten hierzu zu Tage. Zentrales Ergebnis zur „Entwicklung des Normalarbeitsverhältnisses bei Beschäftigten mit Migrationshintergrund“ ist: Der Anteil sogenannter Normalarbeitsverhältnisse (unbefristet, Vollzeit) sank im Zeitraum 1995-2015 von 74,3 % der Nicht-Deutschen (d.h. vergleichbar der Gesamtbevölkerung) in einem "Normalarbeitsverhältnis" auf nur noch 55,9 Prozent nur 20 Jahre später - was ein deutlich schlechterer Wert als allgemein ist! Dafür stieg der Anteil der atypischen Beschäftigung bei Migrant*innen in diesem Zeitraum von 16,4 auf 31,9 Prozent, der Teilzeitbeschäftigten unter 20 Wochenstunden von 8,3 auf 18,9 Prozent. Von einer sozial gerechten Arbeitsmarktpolitik würden alle profitieren, MigrantInnen aber besonders. Auch verdienen ausländische Arbeitnehmer rund ein fünftel weniger als deutsche Arbeitnehmer. Diese Schere im Einkommen wächst stetig und produziert zwangsläufig Konflikte in der Gesellschaft. Hierzu mehr in Migazin |
Für Sie gesehen: DGB NRW erstellt 2. Auflage von Argumenten gegen Rechtspopulisten
Der DGB NRW setzte sich mit der AfD und seinen "Argumenten" auseinander und veröffentlichte im September 2016 seine gewerkschaftliche Positionen und Antworten zu den Forderungen der Rechtspopulisten Download |
11. Integrationsbericht
Aydan Özuguz, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, hat den „11. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration – Teilhabe, Chancengleichheit und Rechtsentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland“ - veröffentlicht. Bei der Herausforderung der Integration befindet sich Deutschland aus Sicht der Beauftragten „auf einem guten Weg“. Vor allem im Bereich der Bildung gebe es deutliche Fortschritte. So hätten im vergangenen Jahr 17 Prozent aller Schulabgänger mit Migrationsgeschichte ihre Schullaufbahn mit dem Abitur abgeschlossen (2010: 9 Prozent). Negativ bemerkt der Bericht, dass Jugendliche und junge Migrant/innen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt weiterhin stärker zu kämpfen haben als Bewerber/innen mit deutschen Wurzeln. So würden Migrant/innen bei gleicher Qualifikation beispielsweise sehr viel seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen - im Vergleich in zwölf Prozent weniger Fällen als Bewerber/innen ohne Migrationsgeschichte. Zudem sei die Arbeitslosenquote unter den Zugewanderten mit rund 14 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die der Deutschstämmigen und das Armutsrisiko bei Migrant/innen unverändert überdurchschnittlich hoch.
Zum Bericht |
Adornos Wirkungsstätte und rassismuskritische Bildung?
Auch der Verband hat den Aufruf zu rassismuskritischer Bildung an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main unterzeichnet. Auslöser war der Workshop von glokal e.V. und die Kritik und Verleumdung, die ein Teilnehmer (ein Mitglied der Jungen Alternative Frankfurt - wie sich später herausstellte) danach online stellte. Die Uni hatte sich anschließend von den Referenten insbesondere Tahir Della (ISD) distanziert. Daraufhin wurde der offene Brief an die Uni verfasst. Bundesweit haben Wissenschaftler und Studenten unterzeichnet. Zum Aufruf |
Alle Jahre wieder: Einkaufen und diesmal auch die Onlineshops für den Verband spenden lassen
Über die Spendenplattform gooding.de kann man seine Einkäufe im Internet mit einer Spende verbinden - ohne selbst spenden zu müssen. Einfach auf folgenden Link klicken (Link zu Gooding und uns zum Spendenempfänger) und den Shop suchen, in dem man sowieso einkaufen wollte. Die Plattform weiß dann: bei jedem Kauf gehen an den Verband ein paar Prozente des Einkaufs. Der Verband sagt im Voraus: Dankeschön!!!
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Literaturtipp für die Feiertage
Karin Schreiner: Ein Paar – zwei Kulturen. So gelingt die Liebe in einer globalisierten Welt. Verlag Fischer&Gann 2015, ISBN 978-3-903072-01-5, EUR 18,50 (broschiert);
Bikulturelle Paare sind heute aufgrund der Globalisierung keine Seltenheit mehr. 13,5 % der Ehen in Deutschland sind heute interkulturell (Vgl. Österreich 18,5%, Schweiz über 35 %) – Tendenz steigend. Auf die Herausforderungen, vor denen bikulturelle Paare stehen, werden allerdings die wenigsten Betroffenen vorbereitet. Das im September 2015 erschienene Buch „Ein Paar – zwei Kulturen. So gelingt die Liebe in einer globalisierten Welt“ von Karin Schreiner beschäftigt sich mit den zentralen Themen und zeigt anhand der für dieses Buch geführten Interviews auf , mit welchen Themen bikulturelle Paare konfrontiert sind.
Über die Autorin: Dr. Karin Schreiner MA ( www.iknet.at ), studierte Philosophie und Sozialanthropologie an der Universität Wien und Interkulturelle Kompetenzen an der Donau-Universität Krems (Ö). Sie verbrachte insgesamt 16 Jahre als Expatriate in Tschechien, Indien, Belgien, Finnland und China. Karin Schreiner lebt und arbeitet heute in Wien und ist interkulturelle Trainerin und Coach für international tätige Unternehmen, Lektorin für interkulturelle Kommunikation und Management an österreichischen Universitäten (Universität Wien und Graz) und Fachhochschulen (Wien, Eisenstadt, Kufstein) sowie Buchautorin zu interkulturellen Themen.
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zu guter letzt...
"Ich bin nach wie vor der Meinung, das Beste getan zu haben, was ich gerade jetzt für meine Mitmenschen tun konnte."
Sophie Scholl, Februar 1943
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