IAF Verband binationaler Familien und Partnerschaften


newsletter nr. 28 - Juni 2016

Liebe Newsletter-Abonnent/innen,

rechtzeitig zum Sommeranfang erreicht Sie unser Sommer-Newsletter - mit aktuellen Informationen aus unseren Arbeitsfeldern und den politischen Debatten. Am gestrigen Weltflüchtlingstag ist den Flüchtlingen, Asylsuchenden, Binnenvertriebenen, Staatenlosen und RückkehrerInnen auf der ganzen Welt gedacht worden, um ihre Hoffnungen und Sehnsüchte nach einem besseren Leben zu würdigen. Der Verband kennt aus den eigenen Familienbiographien die Hoffnungen und Sehnsüchte und macht sich seit über 40 Jahren stark für ein gemeinsames, friedliches und erfolgreiches Zusammenleben in Deutschland. Wir wünschen wie gewohnt eine anregende Lektüre!

 

Perfektes Deutsch erforderlich?

"Migranten haben Sorgen wegen ihrer Sprache: Kann ich gut sprechen oder nicht? Kann ich dabei sein oder nicht? Kann ich gut arbeiten oder nicht?" - Worte aus dem Videoclip, der anlässlich unserer Tagung mit dem Europabüro der Metropolregion FrankfurtRheinMain zum Thema: Mindestanforderung perfektes Deutsch - Verhindern Unternehmen den Einstieg ins Erwerbsleben? gedreht wurde. Das Video wird auf unsere Webseite eingestellt.

Unsere PM zur Fachtagung

 

Gefährlich: "Die enthemmte Mitte"

Die neue Mitte-Studie der Universität Leipzig macht sichtbar, dass es eine Zunahme von Gewaltbereitschaft zur Durchsetzung eigener Interessen in unserer Gesellschaft gibt und dass Rechtsextreme in der AfD eine Heimat gefunden haben. Laut Brähler sind Befürworter von Pegida meist rechtsextrem und islamfeindlich eingestellt (migazin, 16.06.2016). Diese Erkenntnisse zeigen wieder einmal, wie wichtig ein Perspektivwechsel ist, um dem "Feindbild Islam" entgegenzutreten. Hier setzt das bundesweite Modellprojekt der Geschäftsstelle Leipzig unseres Verbandes an: Vaterzeit im Ramadan!? will durch verschiedene Maßnahmen und Angebote die Vielfalt der Lebenswelten von muslimischen Vätern in die Öffentlichkeit bringen und damit eine realistische gesellschaftliche Wahrnehmung der Situation von muslimischen Männern und Vätern fördern, ohne dabei vorhandene Konfliktfelder auszublenden. Zur Projektseite:  www.vaterzeit.info 

 

Ausstellung: (bzw.) Beziehungsweise Deutsch

Sich dem vielschichtigen Thema „Familiennachzug“ mal anders nähern: Künstlerisch aufbereitet und in einer Ausstellung in Lüneburg der Öffentlichkeit präsentiert. Cornelia Pries, Leiterin der Geschäftsstelle Hamburg unseres Verbandes war dabei:

„Sie hätten es sich auch leichter machen können mit ihrer Studienaufgabe, ein gesellschaftspolitisches Thema gestalterisch um zu setzten. Womöglich wäre es bei einer Seminararbeit geblieben: Lydia Boetzkes, Sofia Mintre, Mattea Weihe  und  Kevin Visdeloup arbeiteten an ihren Fragen rund um das Thema Familienzusammenführung: Wie geht die deutsche Gesellschaft mit der Globalisierung persönlicher Beziehungen um? Sind die Grenzen der Liebe die europäischen Außengrenzen? Aus Erfahrungsberichten binationaler Paare entwickelten  die jungen Künstler*innen die Ausstellung „( bzw. ) Beziehungsweise Deutsch“, die im April im Kunstverein Lüneburg zu sehen war. Die multimediale Ausstellung zeigt Gegenstände, Bilder, Film-  und Tonaufnahmen, die für die befragten Paare und Familien von Bedeutung sind. Einige Ausstellungsstationen erschließen sich leicht, wie die Station, die eine Rolle mit Wartenummern zeigt und an der die Besucher*innen sich die Warteschleifenansagen des Auswärtigen Amtes anhören können. Andere Ausstellungsstücke wie die Trainingsjacke auf dem weißen Podest laden Irritierte und Interessierte zum Lesen der zweisprachigen Texte über die Erfahrungen eines Paares bei der Ausländerbehörde ein. Die Ausstellung bietet Einblicke in die internationalen Bürokratieerfahrung von Paaren und Familien, ohne die Betroffenen zu entblößen.

NEIN, sie haben es sich nicht leicht gemacht und es ist den Ausstellenden gelungen ein Thema, das wegen seiner Sperrigkeit und Komplexität oft unsichtbar bleibt, wertschätzend und lebendig darzustellen.“

Mehr zur Gruppe auf Facebook: https://www.facebook.com/binationaleplattform/

 

Der Liebe wegen ins europäische Ausland geflohen

Auch in diesem Jahr erreichen uns Erfahrungsberichte Binationaler, die ihren Partner oder ihre Partnerin nach Deutschland nachziehen lassen wollen. Einer von ihnen zog ins europäische Ausland, um nach vielen Monaten mit seiner Frau zusammen leben zu können. Sie heirateten 2011 im Ausland und kamen erst 2015 in Wien zusammen. Er unterstützt uns und unsere Arbeit nun durch eine Mitgliedschaft:

 „Ich selber habe Ihnen und Ihrem Verein viel zu verdanken. Ich bin wirklich sehr froh, dass es Sie gibt und dass ich dabei sein kann. Erst durch die Beratung Ihres Verbandes bekamen wir zunächst aufbauende Unterstützung und den Tipp über die EWR Freizügigkeit den Ehegattennachzug im EU Ausland zu machen. Mein Arbeitgeber hat mich dann unterstützt und so landeten wir in Wien. Das hat dann auch sehr schnell und unbürokratisch, geklappt. 

Nun leben wir endlich zusammen mit all den normaleren Ups & Downs einer Beziehung. Es ist auch schön, dass man über den Verband andere binationale Paare trifft und sich über Dinge wie „Wie trockne ich am schnellsten morgens vor der Schule die dicken schwarzen Locken bei meinem Kind“ unterhalten kann…“

 

Werden auch Sie Mitglied!!!

Unterstützen Sie unsere Arbeit! Werden Sie Mitglied oder Fördermitglied im Verband binationaler Familien und Partnerschaften.  Zur Unterstützerseite

 

Loving Day 2016

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten entschied am 12. Juni 1967 im Fall des Ehepaares Mildred und Richard Loving, dass alle auf der „ethnischen“ Herkunft basierenden Eheschließungsverbote aufgehoben werden. Der LOVING DAY wird zum Jahrestag der Entscheidung international gefeiert.  

Der europäische Zusammenschluss binationaler / bikultureller Paare und Familien www.ecbcouples.eu ruft jährlich dazu auf. Die Geschäftsstelle Bremen unseres Verbandes lud anlässlich dieses Tages zu einer Party ein, unsere österreichischen Kolleg*innen in FIBEL und Ehe ohne Grenzen veranstalteten eine Lesung mit anschl. Podiumsdiskussion und in den Niederlanden begann man den Tag mit Lesungen, Film, Debatten und Workshops.

Unsere PM

 

Kann ich mir den Umgang mit dem Vater leisten?

Gemeinsamer massiver Protest scheint erfolgreich zu sein...

Zeitungsberichten zufolge will die Bundesregierung die geplanten Kürzungen bei Alleinerziehenden in Hartz IV zurücknehmen und die entsprechende Neuregelung kippen. Vorgesehen war, Alleinerziehenden für jeden Tag, an dem das Kind Umgang mit dem Vater hat, das Sozialgeld für das Kind zu streichen. Auch dann, wenn der umgangsberechtigte Elternteil selbst gar keine Sozialleistungen bezieht.  Unser Verband hat mit anderen Organisationen die gemeinsame Erklärung „Kann ich mir Umgang mit dem Vater leisten?“ unterzeichnet und eine Umgangspauschale statt Kürzung bei Alleinerziehenden gefordert. 

Zur Erklärung

 

Neue App zu Anerkennung von Abschlüssen

Seit kurzem ist die neue App von „Anerkennung in Deutschland“ für Android, iOS und Windows-Phone verfügbar. Damit können sich insbesondere Flüchtlinge über die Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikationen informieren. Neben Deutsch und Englisch werden auch die Sprachen Arabisch, Dari, Farsi, Tigrinya und Paschtu angeboten. Neu ist auch das arabischsprachige Portal von „Anerkennung in Deutschland“. Das Portal ist damit in Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Rumänisch, Polnisch, Türkisch, Griechisch und Arabisch verfügbar.

Mehr

 

Komm, spielen wir! - Crowdfunding-Kampagne im Endspurt

Der Verband unterstützt die Crowdfunding-Kampagne für das Foto-Bilderbuch: "Komm, spielen wir!" Es ist ein Foto-Bilderbuch in 5 + 1 Sprachen - arabisch, deutsch, englisch, französisch, türkisch und einer Sprache, die frei ergänzt werden kann. Die Fotos zeigen Kinder verschiedenster Herkunft bei dem, was sie am liebsten tun - nämlich Spielen. Auch geflüchtete Kinder, die derzeit in einer Berliner Notunterkunft leben, sind mit dabei. Beiläufig und selbstverständlich bildet Vielfalt die Folie, auf der ganz alltägliche Spielszenen mit großem Wiedererkennungseffekt gezeigt werden. Das Bilderbuch wendet sich an ALLE Neugierigen im Kleinkindalter, also die eigenen Kinder, die von Freunden und Nachbarn, Nichten, Neffen und Patenkinder, aber selbstverständlich auch Kitas, Familienzentren usw. Besonders angesprochen werden Kinder, die in einer binationalen Familien- und mehrsprachigen Lebenssituation aufwachsen.  

Die Crowdfunding-Kampagne: Einen möglichst großen Teil der Erstauflage möchte VIEL & MEHR an geflüchtete Kinder spenden, um ihnen in ihrer aktuellen, sehr schwierigen Lebenssituation ein persönliches Stück Ausgelassenheit und Fröhlichkeit zu schenken. Je mehr Geld zusammen kommt, desto mehr Bücher können gespendet werden. Die Kampagne läuft noch bis 30. Juni. Alle Infos zur Crowdfunding-Kampagne unter www.startnext.com/komm-spielen-wir

VIEL & MEHR e. V. ist ein gemeinnütziger Berliner Verein mit dem Ziel der Förderung von Vielfalt und Mehrsprachigkeit in Bilderbüchern. In diesem thematischen Rahmen werden in der Vereinsarbeit Bilderbuchkonzepte entwickelt und veröffentlicht, welche die vorhandene Diversität von Lebensrealitäten gleichberechtigt und unabhängig von ethnischer wie sozialer Herkunft, von Geschlecht oder Alter sowie von individuellen Fähigkeiten zeigen, ohne sie in den Vordergrund zu stellen. www.vielundmehr.de

 

Literaturtipp für den Sommer

Kläre Koçyiğit: Einreise - Ausreise / Giriş Çıkışç Eıne deutsch-türkische Lebensreise von 1954 - 2014. 1. Auflage, 2016 Sie, ein 18 Jahre junges Mädchen aus dem Nachkriegsdeutschland. Er, ein 23-jähriger Student aus der Türkei. Die gemeinsame Lebensreise startet lange bevor es türkische Gastarbeiter in Deutschland gibt. Der "erste Türke Kölns" nimmt seine Verlobte mit in das Istanbul der 50er Jahre und erlebt mit ihr zusammen eine (Lebens-)Reise durch zwei Länder und viele historische Ereignisse und Veränderungen. Es ist eine „echte“, bodenständige Erzählung von einem Leben, das viel Bewegung, Ankommen, Abschied, Neuanfang, Offenheit und Optimismus beinhaltet. Während der Lektüre hat man das Gefühl, man säße mit der mutigen, starken, herzenswarmen Kläre am Tisch und verfolge gebannt ihre Lebensgeschichte – bei Oliven, Melone, Wein und Baklava…. Es ist eine kurzweilige Lektüre für Binationale, die sich an der ein oder anderen Stelle wiedererkennen können. Sie lädt aber auch Nicht-Binationale ein, eine Reise in die Vergangenheit und in zwei Länder zu machen.  www.einreise-ausreise.jimdo.com

Vorankündigung

Im September 2016 wird im Verlag Brandes & Apsel erscheinen: Cooper Thompson: Deutsche Sprache - meine Sprache? Wie ich die Deutschen kennen lernte. Hrsg. vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.

Cooper erzählt auf persönliche und einfühlsame Weise von seinen Begegnungen mit den Deutschen und ihrer Sprache. Mit 53 Jahren verliebte er sich in eine deutsche Frau, heiratete sie und zog zu ihr aus den USA nach Deutschland. Er lernte Deutsch und lässt uns, die Leser*innen in dem Buch in der Retrospektive daran teilhaben, welche emotionalen Höhen und Tiefen er dabei erlebte...

Filmtipp

SEEFEUER

Originaltitel: Fuocoammare / Regie:Gianfranco Rosi /Produktionsland:Italien, Frankreich/ Produktionsjahr:2016 /Lauflänge:108 Minuten / Kinostart:28. Juli 2016 /Website: www.seefeuer.weltkino.de  

INHALT: Samuele ist 12. Nach der Schule trifft er seine Freunde oder streift mit einer selbstgebautenSteinschleuder durch die Gegend. Er will Fischer werden, so wie sein Vater. Samuelelebt auf der Mittelmeerinsel Lampedusa, auf der das Leben schon immer vondem geprägt war, was das Meer bringt. Seit Jahren sind das nun vorallem Menschen – Tausende Flüchtlinge, die in der verzweifeltenHoffnung auf ein besseres Leben eine lebensgefährliche Reisewagen. Ein Jahr lang beobachtete Regisseur Gianfranco Rosi Leben und Alltag auf Lampedusa, der „Insel der Hoffnung“, die zur Anlaufstelle unzähliger Flüchtlinge wurde. Der bewegende Dokumentarfilm überzeugte auf der diesjährigen Berlinale Publikum wie Kritiker und gewann den Goldenen Bären als Bester Film.

Zu den Terminen der Sondervorführungen

 

zu guter letzt...

"Leute aufgrund ihrer Hautfarbe zu hassen ist falsch. Und es ist egal welche Farbe hasst. Es ist grundsätzlich falsch."

Muhammad Ali (*1942  - + 2016)

 

Wir brauchen Sie!!!

Unterstützen Sie unsere Arbeit regelmäßig! Werden Sie Mitglied oder Fördermitglied im Verband binationaler Familien und Partnerschaften.  undefinedZur Unterstützerseite

Wir freuen uns auch über Ihre einmalige Spende! 

Bank für Sozialwirtschaft Mainz, BLZ 550 205 00, Konto 7 606 000 (IBAN: DE08 5502 0500 0007 6060 00 BIC: BFSWDE33MNZ) oder über unser Spendenformular

**********************************************************************

Falls Sie unseren Newsletter künftig nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.

 

*********************************************************************************************

Gefördert vom


IAF Verband binationaler Familien und Partnerschaften

Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V.
Bundesgeschäftsstelle
Ludolfusstraße 2 - 4
60487 Frankfurt/M.

069 | 713 756 - 0
069 | 713 756 29
www.verband-binationaler.de
info@verband-binationaler.de

Unser Spendenkonto: SozialBank
IBAN: DE05 3702 0500 0007 6060 06 | BIC: BFSWDE33XXX