IAF Verband binationaler Familien und Partnerschaften


newsletter nr. 20 - august 2014

Liebe Newsletter-Abonnent/innen,

heute erreicht Sie unser Sommer-Newsletter - mit Informationen aus unseren Arbeitsfeldern und den politischen Debatten. Wir wünschen eine anregende Lektüre und leichte Sommertage! 

EuGH-Urteil zum Sprachnachweis - unser Appell

Im Nachgang zu dem EuGH Urteil im Fall Doğan, das wir als einen Schritt in die richtige Richtung begrüßen, fordern wir die Bundesregierung auf, dieses Urteil ernst zu nehmen, es zeitnah umzusetzen und dabei den Sprachnachweis für ALLE vor der Einreise abzuschaffen. Es sollte das Anliegen der Bundesregierung sein, die Diskriminierung der eigenen Staatsbürger/innen ob mit oder ohne Migrationshintergrund einzustellen und den Sprachnachweis im Inland zu belassen.   

undefinedAppell an die Bundesregierung

Optionspflicht

Der Deutsche Bundestag hat am 3. Juli 2014 für einen Teil der Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, die sogenannte Optionspflicht neu geregelt (undefinedmehr). Künftig werden Optionspflichtige, die bis zum 21. Lebensjahr acht Jahre lang in Deutschland gelebt oder hier sechs Jahre eine Schule besucht oder hier einen Schul- oder Berufsbildungsabschluss gemacht haben, dauerhaft sowohl die deutsche als auch die Staatsangehörigkeit(en) ihrer Eltern beibehalten.

Die rechtlichen und verfassungsrechtlichen Zweifel an der Optionsregelung bleiben bestehen. Der Verband fordert daher die komplette Abschaffung der Optionspflicht und die grundsätzliche Akzeptanz von Mehrstaatigkeit.

Europäische Kommission beleuchtet Probleme von Familien mit internationalem Hintergrund

In ihrem undefinedBericht dazu erläutert die Europäische Kommission die rechtlichen Probleme, mit denen Paare mit internationalem Hintergrund, beispielsweise binationale Paare mit unterschiedlicher Staatsangehörigkeit, in ganz Europa nach wie vor konfrontiert sind, wenn es um die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit ihrer Ehe oder dem Sorgerecht für ihre Kinder geht. Er fordert für Familien mit internationalem Hintergrund in solchen Situationen rechtliche Klarheit zu schaffen, beispielsweise in Bezug darauf, welches Gericht zuständig ist.

Die Europäische Kommission startete deshalb eine breit angelegte öffentliche Sensibilisierungskampagne, die gezielt über grenzüberschreitende Kindesentführung durch einen Elternteil und das Sorge- und Umgangsrecht informiert, um Familien besser über Rechte und Pflichten aufzuklären. Der Verband begrüßt die Kampagne und unterstützt diese gerne.

Publikation zu undefinedKindesentführung durch einen Elternteil 

Studie: Herkunft entscheidet nicht über Kriminalität

Der Kriminologe Christian Walburg hat Studien, die sich mit der Frage nach einem Zusammenhang zwischen Herkunft oder Religion und Delinquenz beschäftigen, in einem Gutachten für den Mediendienst Integration zusammengefasst. Das Ergebnis: die Forschung bietet keinerlei Belege für das Stereotyp der „kriminellen Migranten“. So sind etwa die Zahlen der jugendlichen nichtdeutschen Tatverdächtigen im Zeitraum von 2005 bis 2013 stark zurückgegangen; die Anzahl der Gewaltdelikte hat sich sogar fast halbiert. Die stärkere Bereitschaft zu Gewalt habe tatsächlich meist mit einer größeren sozialen Marginalisierung zu tun – die Unterschiede bei der Gewalttätigkeit zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationsgeschichte verschwinden nahezu, wenn die gleichen Bildungschancen vorliegen, so die Studie. Dabei unterliegen Jugendliche mit Migrationsgeschichte immer einem generell höheren „Kriminalisierungsrisiko“: sie werden schlichtweg häufiger bei der Polizei angezeigt.

undefinedZur Studie

undefinedMitteilung des Mediendienst Integration zur Studie 

Lesetipp in eigener Sache: die neuen iaf-informationen - druckfrisch

Das Sommerheft des Verbandes 1/2014 ist erschienen. Es befasst sich mit dem Schwerpunkt "Willkomens- und Anerkennungskultur" und die darin enthaltenen Chancen aber auch Schieflagen und Diskriminierungen. WER ist (wirklich) willkommen? WER ist anerkannt? WER wird wertgeschätzt? Um diese Fragen ranken sich die Beiträge des Heftes. Es kommen viele Menschen mit ihren Erfahrungen zu Wort .

undefinedLeseprobe

Väter in interkulturellen Familien

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften veröffentlicht im Herbst diesen Jahres seine jüngste Publikation: "Väter in interkulturellen Familien Erfahrungen - Perspektiven- Wege zur Wertschätzung". 

Väter mit Migrationsgeschichte sind in öffentlichen Debatten und im Alltag Vorurteilen und Verallgemeinerungen ausgesetzt. Die Vielfalt ihres Lebensalltags und ihre Potenziale im Hinblick auf Vaterschaft stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Buches, das als ein Ergebnis des Modellprojekts »Stark für Kinder – Väter in interkulturellen Familien« unseres Verbandes in Leipzig erarbeitet wurde.

undefinedBuchvorschau

BUG e. V. sucht Fälle religiöser Diskriminierung

Das Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung e. V. (BUG) ist eine Organisation, die Menschen unterstützt, die sich dazu entschlossen haben, sich gegen diskriminierende Vorkommnisse zur Wehr zu setzen. Es möchte damit die Rechtssicherheit im Antidiskriminierungsbereich stärken und Unklarheiten in der derzeitigen Gleichbehandlungsgesetzgebung ausloten. Sie begleiten Menschen im Klagefall, deren Fälle Präzedenzfälle werden könnten.

Für die kommenden Jahre hat sich das BUG u. a. den Schwerpunkt gesetzt, Fälle von religiöser Diskriminierung zu begleiten. Hierfür ist das Büro auf der Suche nach Betroffenen, die eine Klage wegen einer erlebten religiösen Diskriminierung einreichen möchten.

undefinedMehr...

Aktion: "Mein Zeugnis für Merkel"

Jugendliche ohne Grenzen (JOG) fordern schon seit 2012 mit ihrer Kampagne Bildung(s)los (undefinedhttp://bildung.jogspace.net) das gleiche Recht auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe für Geflüchtete. Nun haben sie die Aktion „Mein Zeugnis für Merkel“ gestartet: JOG rufen Jugendliche ohne dauerhaftes Bleiberecht dazu auf, ihr aktuelles Zeugnis zu kopieren und es ihnen gemeinsam mit einem Brief an Angela Merkel bis September 2014 zuzusenden. Die Zeugnisse und Briefe werden dann an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Fraktionsspitzen weitergeleitet um ein dauerhaftes Bleiberecht für alle die hier die Schule besuchen und einen Schulabschluss haben, zu fordern.  

Mehr Infos zur Aktion sowie eine Vorlage für den Brief an Frau Merkel finden sich unter: undefinedhttp://bildung.jogspace.net/2014/06/26/zeugnis/

Verwendung von Kopftuch-Bildern im Journalismus

"Egal ob es um Einwanderung, Islam oder Türken in Deutschland geht - immer wieder wird das Kopftuch als symbolisches Bild verwendet. Bilder haben mindestens eine ebenso starke Wirkung wie Texte, dessen sollten sich Medienschaffende bewusst sein. Eine erstbeste Bildauswahl - oft aus dem Zusammenhang gerissen - verstärkt eher Klischees und Vorurteile, anstatt erklärend zu wirken. Besonders beliebt ist ein Motiv, das nun seit fast einem Jahrzehnt verwendet wird: Die Frau, die "Integration" an die Tafel schreibt. Der Mediendienst Integration hat recherchiert, wie das Foto entstanden ist und bei Bildredaktionen nachgefragt, warum gerade dieses gestellte Archivmaterial oft ihre erste Wahl ist. 

undefinedZum Artikel

Stell dir vor, deine Ausbildung ist plötzlich nichts mehr wert!

Menschen, die nach Deutschland migrieren, verfügen oftmals über eine abgeschlossene Ausbildung und andere Qualifikationen aus ihrem Herkunftsland. Nach wie vor ist es schwierig, diese aber anerkennen zu lassen. Es bleiben schlecht bezahlte Jobs und unqualifizierte Beschäftigungen, die kaum Perspektiven bieten. Für Familien mit Kindern ist es so oft doppelt schwer, den Lebensunterhalt zu sichern. Dies wiederum kann sich auf den Aufenthaltsstatus auswirken. Es muss auch bei den Unternehmen eine wachsende Akzeptanz dafür geben, dass im Ausland erworbenes Wissen, Kenntnisse und Berufspraxis auch in Deutschland sehr gut nutzbar sind. Der Verband setzt sich ein für eine erleichterte Anerkennung von im Ausland erbrachten Abschlüssen sowie für unterstützende Nachqualifizierungen.

Termine/Veranstaltungen

BAMF-Fachtagung:

Nach Deutschland der Liebe wegen, am 23. September 2014 in Nürnberg 

Zum Thema Ehegattennachzug bzw. Partnerschaftsmigration nach Deutschland veranstaltet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Fachtagung "Nach Deutschland der Liebe wegen". Unter anderem geht es um die Fragen wie: Wie gestalten Ehegattinnen und Ehegatten, die nach Deutschland ziehen, ihren Alltag? Welche Qualifikationen und Kenntnisse über Deutschland bringen die Betreffenden mit? Wie steht es um die Arbeitsmarktintegration der im Rahmen des Ehegattennachzugs Gekommenen? Fachleute sind dazu herzlich nach Nürnberg eingeladen. Der Verband wird mit einer Referentin vertreten sein.

undefinedMehr zur Tagung

 undefinedTagungsflyer

Kooperationsveranstaltung - ISD/DV/Verband binationaler Familien und Partnerschaften, e.V.

In 8 Sekunden um die Welt... Kinderschutz und Familienhilfe mit Auslandsbezug und die Haager Übereinkommen, 29-. September 2014

Kindesentführung, Kinderschutz, Unterhalt: die Haager Übereinkommen haben direkte Auswirkungen auf die Arbeit all der Fachleute, die Fälle mit Auslandsbezug bearbeiten. Die Inhalte der Übereinkommen sind aber vielen nicht genauer bekannt. Die Veranstaltung möchte dies ändern: Wir stellen Ihnen die Haager Übereinkommen und das Aufgabenfeld der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht und der Zentralen Behörde in Bonn vor. Mit den Beiträgen der beiden Referentinnen erhalten Sie aktuelle Informationen aus erster Hand und Antworten auf Ihre spezifischen Fragen.

undefinedTagungsflyer

Zu guter Letzt...

"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt."

Mahatma Gandhi

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