IAF Verband binationaler Familien und Partnerschaften


newsletter nr.1 - mai 2010

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

wir freuen uns, Ihnen hiermit unseren ersten Newsletter zu senden - aktuelle Informationen aus unserem Verband, unseren Arbeitsfeldern und den politischen Debatten.  Wir wünschen eine anregende und interessante Lektüre!

Selbst? Bestimmt!

Menschen nehmen ihre Angelegenheiten selbst in die Hand, indem sie sich ihrer Fähigkeiten bewusst werden und ihre Ressourcen nutzen. Das meint Empowerment - das nicht nur die persönliche Ebene, sondern auch die Mitgestaltung von Gesellschaft im Blick hat.

Mit der Tagung "Selbst? – Bestimmt! Empowerment im interkulturellen Bereich: Erfahrungen, Perspektiven." unseres Modellprojektes 3-2-1Mut! am 28. Mai im Leipzig möchten wir mit Ihnen diskutieren, wie dieser Empowerment-Gedanke in der interkulturellen Arbeit umgesetzt werden kann. Dabei geht es im Gespräch mit Dr. Martin Gillo (Sächsischer Ausländerbeauftragter), Nabil Yacoub (Sächsischer Migrantenbeirat) und Kollegen aus Jugendarbeit und Erwachsenenbildung (Deutsche Angestellten Akademie Leipzig; Archiv der Jugendkulturen; Phoenix e.V.) auch um Chancen und Grenzen der Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund, denn das Land Sachsen ist dabei, ein Sächsisches Integrationskonzept zu erarbeiten.  Einladung Programm

Zu Besuch bei Bundespräsident Köhler

Die Einladung des Bundespräsidenten Dr. Horst Köhler nahmen die Vorsitzenden gerne an: Weil er die Arbeit der Familienverbände genauer kennenlernen und zu aktuellen Fragen ihre Perspektiven hören wollte, lud Bundespräsident die AGF (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen) zu einem beinahe zweistündigen Gespräch ins Schloss Bellevue. Gemeinsam wurde über Kinderarmut und Generationengerechtigkeit, über den Schwerpunkt Bildung und die aktuelle Debatte zu sexuellem Missbrauch diskutiert.

Beteiligt waren (auf dem Foto von links nach rechts) Dr. Albin Nees (Deutscher Familienverband), Edith Schwab (Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.), Elisabeth Bußmann (Familienbund der Katholiken e.V.), Bundespräsident Dr. Köhler, Bettina Müller-Sidibé (Verband der binationalen Familien und Partnerschaften),  Christel Riemann-Hanewinkel (Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen) und Sven Iversen (AGF).

Kinderrechte ohne Vorbehalt

Bislang stand in Deutschland die UN-Kinderrechtskonvention unter dem Vorbehalt, dass sie nicht auf asyl- und ausländerrechtliche Fragen anzuwenden ist. Dies führt z.B. dazu, dass Flüchtlingskinder ab 16 Jahren im Asylverfahren wie Erwachsene behandelt werden. Gemeinsam mit zahlreichen Menschenrechtsorganisationen fordern wir im Rahmen der National Coalition seit Jahren, alle in der Konvention garantierten Rechte vollständig zu erfüllen.

Dies hat auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag als Vorhaben formuliert. Jetzt scheint der Weg dafür frei zu sein: Der Bundesrat hat sich am 26. März 2010 dafür ausgesprochen, die Vorbehaltserklärung zurück zu nehmen; der Bundestag beschloss am 3. Mai 2010 die Rücknahme.

Was daraus in der Praxis folgt, bleibt allerdings abzuwarten: Die Bundesministerin der Justiz, Frau Sabine-Leutheusser Schnarrenberger, sieht keinen legislativen Handlungsbedarf. Wir dagegen erwarten zügige, konkrete Schritte der Umsetzung. undefinedmehr lesen

Aktiv im Fachbeirat des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen

Seit 2008 vertritt Maria Ringler unseren Verband im Fachbeirat des "Nationalen Zentrums Frühe Hilfen" (NZFH - www.fruehehilfen.de).

Der Fachbeirat berät und unterstützt das NZFH beim Praxistransfer seiner Ergebnisse vor allem in die Strukturen der Jugendhilfe und des Gesundheitssystems. Ein Ziel unserer Mitwirkung im NZFH ist es, in diesem Arbeitsfeld verstärkt auf "interkulturelle Aspekte" hinzuweisen. undefinedmehr lesen

Rassisten sind eine Gefahr...

"Rassisten sind eine Gefahr, nicht Muslime!"

Dieser Erklärung, die gemeinsam vom Interkulturellen Rat Deutschland, Pro Asyl und dem DGB zum Internationalen Tag gegen Rassismus herausgegeben wurde, können wir uns nur anschließen. "Befürchtungen und konkrete Konflikte im Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen müssen offen angesprochen und diskutiert werden. (...) Wir stellen uns populistischen und rassistischen Kampagnen entgegen, die auf dem Rücken von Muslimen die demokratische Ordnung unterwandern und Grundrechte beschneiden wollen.", heißt es dort unter anderem. Lesen Sie undefinedhier mehr.

Mehrsprachigkeit als Potenzial nutzen

Auf Initiative der Türkischen Gemeinde in Deutschland wurde ein "Statement zur Mehrsprachigkeit" formuliert und von zahlreichen Fachleuten unterstützt.Die Möglichkeit einer frühen mehrsprachigen Erziehung sichert Kindern die Chance, ihr intellektuelles Potential zu nutzen und eröffnet ihnen Perspektiven, den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.

Mit ihrem Appell richten sich die Unterzeichner, zu denen auch unsere Verband gehört, vor allem an die Verantwortlichen in Politik und Bildungswesen. Der Vielfalt der Sprachen, die in unserem Land gesprochen werden, soll auch in der schulischen Realität Rechnung getragen werden. Lesen Sie hier das vollständige undefinedStatement.

für Sie gelesen

Interethnische Partnerschaften: Bessere Bildung und mehr Erfolg

Bessere Bildung, höhere Gehälter und mehr Erfolg im Beruf: Migranten in interethnischen Partnerschaften sind deutlich besser auf dem Arbeitsmarkt positioniert als Migranten, die in ihren Beziehungen »unter sich« bleiben. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des DIW Berlin.

Etwas mehr als 15 Prozent aller Migranten in Deutschland leben mit einer oder einem Deutschen zusammen, nur drei Prozent der Deutschen haben dagegen eine Beziehung mit einem Migranten. DIW-Mitarbeiterin Olga Nottmeyer hat diese so genannten interethnischen Paare mit Hilfe von Daten des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) untersucht und dabei auch erstmals die Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale mit einbezogen. Ihr Ergebnis: »Migranten in interethnischen Partnerschaften bezeichnen sich selbst als aufgeschlossener und kommunikativer, sind politisch interessierter und fühlen sich seltener diskriminiert als andere Migranten.«

gelesen in: www.bildungsspiegel.de, 17. März 2010

Adoptionsrecht auf eingetragene Lebenspartnerschaften ausdehnen

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will das Adoptionsrecht von Lebenspartnerschaften an das von Ehen angleichen. Die Grünen haben dazu einen Gesetzentwurf (17/1429) vorgelegt. Nach Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes wüchsen in jeder achten gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft Kinder auf. Nach bestehender Rechtlage sei eingetragenen Lebenspartnern anders als Eheleuten eine gemeinsame Adoption jedoch nicht möglich. Handle es sich um Pflegekinder oder um das Adoptivkind eines Partners, so verkenne die rechtliche Behandlung dieser Kindern die bestehende Elternschaft und benachteilige sie damit zum Beispiel durch fehlende Unterhalts- und Erbansprüche gegenüber beiden Eltern. Dies widerspricht nach Ansicht der Grünen dem Kindeswohl.

gelesen in: heute im bundestag Nr. 132, 28. April 2010

Migrationsabkommen zwischen Deutschland und Ghana

Ein geplantes Migrationsabkommen Deutschlands mit Ghana ist Thema einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag (BT-Drucksachen 17/ 688 und 17/ 848). Im Entwurf des Abkommens ist die Möglichkeit einer befristeten Wirtschafts- und Arbeitsmigration vorgesehen. Was das bedeutet, hat die Bundesregierung in ihrer Antwort klargestellt: "Strukturierung in diesem Sinne" bedeute, dass die Größenordnung der für Zwecke der Wirtschafts- und Arbeitsmigration erteilten Visa von der Größenordnung der erfolgten Rückkehr ausreisepflichtiger ghanaischer Staatsbürger abhänge. Erst nach Abschluss des Rahmenabkommens sollen die wichtigen Einzelheiten wie die Zulassungsquoten und die vorgesehenen Berufsgruppen geregelt werden. Das Abkommen ordnet sich ein in eine Strategie der sogenannten zirkulären Migration, die die EU als Modell sieht. Ghana soll willfähriger Partner nicht nur in Bezug auf die Kontrolle der eigenen Staatsangehörigen werden, denn das Abkommen sieht auch die Aufnahme von Drittausländern vor.

gelesen in: Pro Asyl, Newsletter Nr. 157

 

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