IAF Verband binationaler Familien und Partnerschaften


newsletter nr. 10 - Dezember 2012

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Newsletter-Abonnent/innen,

heute erreicht Sie unser Winter-Newsletter - mit Informationen aus unseren Arbeitsfeldern, den politischen Debatten und unserem Verband. Wir wünschen eine anregende Lektüre, entspannende Tage und einen sicheren Rutsch in ein friedliches, respektvolles und schönes 2013! 

 

Familie im 21. Jahrhundert - Werkstattgespräch des Verbandes in Berlin

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften hatte am 31.10.2012 Experten aus Wissenschaft, Politik und Beratungspraxis zum Werkstattgespräch „Globalisierte Familie: mobil – vielfältig – ambivalent“ in die Hessische Landesvertretung in Berlin eingeladen. Im 40. Jubiläumsjahr des Verbandes gab er den Startschuss für einen neuen Blick auf die Herausforderungen der heutigen Familie in Deutschland.

Prof. Dr. Günther Burkart von der Leuphana Universität Lüneburg stellte Überlegungen darüber an, wie die vielfältigen interkulturell aufgestellten Lebens- und Familienformen begrifflich zu erfassen sind und stellte die Spannbreite sozialer und bikultureller Differenzierungen dar. Prof. Dr. Hans Bertram von der Humboldt Universität Berlin hob hervor, dass Familien unter anderem ein neues Lebenszeitkonzept benötigen und neben einer institutionellen Infrastruktur auch zivilgesellschaftliches Engagement.

Die Anwesenden diskutierten im Anschluss, was zukünftig getan und an Herausforderungen aufgegriffen werden muss. Besonders die Trennung im Politik- und Verwaltungsbereich zwischen Familien- und Migrationsthemen wurde kritisch angemerkt und als notwendige Veränderung angesehen.

Die Ergebnisse der Veranstaltung werden in einer Dokumentation festgehalten und auf unserer Website zur Verfügung gestellt.

Personen aus dem Verband

Maria Ringler, Mitarbeiterin in der Bundesgeschäftsstelle mit dem Schwerpunkt "Beratung und Interkulturelle Bildung" wurde zur Jurorin in die Jury des Karl Kübel Preises berufen. Mit dem hochdotierten Preis möchte die Stiftung beispielhaftes und herausragendes Engagement von Initiativen für die Belange von Eltern und Kindern in Deutschland würdigen und das öffentliche  Bewusstsein für deren Bedürfnisse und Interessen schärfen.

Thema des Karl Kübel Preises im Jahr 2013: Initiativen, die die selbstverständliche Teilhabe aller Familien, mit und ohne Migrationserfahrung, vorbildlich fördern. undefinedMehr...

Özcan Karadeniz, Projektkoordinator "Stark für Kinder: Väter in interkulturellen Familien“ der Regionalgruppe Leipzig wurde in den Vorstand des am 02.11.2012 gegründeten „Bundesweiten Netzwerkes Männlichkeiten, Migration und Mehrfachzugehörigkeit e.V. (i. Gr.)“ gewählt und vertritt dort unseren Verband. Das Bundesweite Netzwerk Männlichkeiten steht für eine antirassistische Gesellschaft, für Geschlechterdemokratie unter besonderer Berücksichtigung der Lebenslagen aller Jungen, Männer und Väter. Verbunden mit der Beachtung ihrer Mehrfachzugehörigkeiten (ethnisch, sozial, Alter etc.) will das Netzwerk einen Beitrag zum Gender Mainstreaming leisten.  Der Sitz des Netzwerks ist Hannover.  

Neue Vorsitzende

Zur Vorsitzenden des Deutschen Frauenrats wählte die Mitgliederversammlung am 10. November Hannelore Buls, die bis Anfang 2012 den Bereich Frauen- und Gleichstellungspolitik beim ver.di-Bundesvorstand leitete. Die Sozialökonomin und Expertin für Arbeitsmarkt und Sozialpolitik setzt sich als Lobbyistin für Frauen- und Gleichstellungsfragen u. a. gegen die Nachteile ein, die Frauen in Minijobs haben.

Einen Wechsel gab es turnusmäßig in der Federführung der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen e.V. (AGF); die Mitgliederversammlung der AGF wählte am 22. Oktober für die nächsten beiden Jahre den Deutschen Familienverband (Berlin), http://www.deutscher-familienverband.de. Damit hat die AGF ab Januar 2013 einen neuen Vorsitzenden, Dr. Klaus Zeh aus Thüringen; die bisherige Vorsitzende, Bettina Müller-Sidibé (Verband binationaler Familien und Partnerschaften), wird folglich die Stellvertretung übernehmen.

Wir beglückwünschen die neuen Vorsitzenden und wünschen viel Erfolg für die anstehenden Aufgaben!

Überprüfung Deutschlands im UPR-Verfahren 2013

Im Mai 2013 wird Deutschland zum zweiten Mal vom UN-Menschenrechtsrat im Rahmen des UPR-Verfahrens (Universal Periodic Review, Deutsch "Universelles Periodisches Überprüfungsverfahren") auf seine Menschenrechtssituation hin überprüft werden. Dieses neue Verfahren existiert seit 2007 und erfährt große politische und mediale Aufmerksamkeit. Auch NGOs waren aufgerufen, zu diesem Verfahren eigene Berichte einzureichen.

Erstmalig beteiligte sich unser Verband mit einem eigenen Beitrag an diesem Verfahren und berichtete aus seiner Erfahrung mit dem Ehegattennachzugsverfahren. Berichte zu Deutschland aus der Zivilgesellschaft konnten bis zum 2. Oktober 2012 eingereicht werden.

Alle zivilgesellschaftlichen Berichte werden vom Hochkommissariat für Menschenrechte in einem Bericht zusammengefasst, der dem UN- Menschenrechtsrat vorgelegt wird.

Neu: Der Verband auf www.gooding.de

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften kann jetzt durch Spendenanteile bei einem Onlineeinkauf auf der Spendenplattform Gooding.de unterstützt werden.

Jeder Internetnutzer, der in einem der vielen angeschlossenenen Shops der Plattform einkauft, kann einen Verein seiner Wahl unterstützen. Bei jedem Einkauf werden über die Plattform Gooding Prämien erzeugt, die die Plattform zu 100 Prozent an den ausgewählten Verein weiterleitet. Das kostet den Einkäufer keine zusätzlichen Beträge, sondern wird von den Onlineshops "gespendet".

Voraussetzung ist lediglich eine kostenlose Registrierung auf gooding.de, um beim nächsten Einkauf im ersten Schritt den Verein auszuwählen, dem man mit seinem Einkauf etwas Gutes tun möchte, und dann im zweiten Schritt über die Plattform zu seinem Onlineshop zu gelangen und ganz normal einzukaufen.

Mehr unter www.gooding.de

Petition Racial Profiling braucht noch Unterstützung

Die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) und das Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung (BUG) haben gemeinsam eine Petition gegen den Einsatz von "Racial/Ethnic Profiling" in der Polizeiarbeit beim Petitionsausschuss des deutschen Bundestages vorgelegt. Diese Petition ist seit dem 20.11.2012 eröffnet. Sie läuft nur noch bis zum 18. Dezember 2012 und benötigt noch dringend Unterschriften!

Wiederholt wird auch dem Verband binationalen Familien und Partnerschaften, iaf e.V. über verstärkte verdachtsunabhängige Kontrollen von Schwarzen Familienangehörigen unserer Mitglieder berichtet.

Bis zum 19. Juli 2012 konnten auch durch die Unterstützung des Verbandes bereits schon knapp 16 000 Stimmen gesammelt werden. Damit der Petitionsausschuss öffentlich berät, werden aber mindestens 50 000 Unterschriften benötigt. Ziel der Petition ist es, die bundesgesetzlichen Regelungen abzuschaffen, die solche verdachtsunabhängigen Personenkontrollen erlauben. Zusätzlich sollen Diskriminierungstatbestände, die von staatlichen Akteuren ausgehen, im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) aufgenommen werden.

undefinedZur Petition  

undefinedPM Petitionseröffnung ISD BUG

Ergebnis der Online-Kampagne zum Sorgerecht

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV) startete gemeinsam mit weiteren Fachverbänden und Alleinerziehendenvertretungen die Online-Kampagne "Schriftliches Schnellverfahren - nein danke! Kindeswohlprüfung - in jedem Fall!" Die zentrale Forderung der Verbände ist, das geplante schriftliche Verfahren ohne Anhörung der Eltern und des Jugendamtes fallen zu lassen.

Die Kampagne lief bis zum 25. November 2012. 3144 Personen haben unterzeichnet. Die Vorsitzende des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV), Edith Schwab, überreichte am 28. 11.2012 dem rechtspolitischen Sprecher der SPD, Burkhard Lischka, mit insgesamt 3.144 Unterschriften ein starkes Votum gegen das geplante schriftliche Schnellverfahren, das im Gesetzentwurf zur Neuregelung des Sorgerechts nicht miteinander verheirateter Eltern vorgesehen ist.

Zur undefinedKampagne

Anerkennung ausländischer Abschlüsse

Mit dem Gesetz zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse sollten laut Bundesministerin Schavan innerhalb des ersten Jahres (bis März 2013) 25.000 Abschlüsse anerkannt werden. Migazin titelte  am 22. Oktober: „Der iranische Arzt fährt immer noch Taxi“ und führt aus, dass in den letzten Monaten erst 15 Abschlüsse anerkannt wurden! Dies ist ein Zustand, der eigentlich durch das Gesetz verändert werden sollte. Denn Deutschland benötigt die fachlichen Qualifikationen dringend.

http://www.migazin.de/2012/10/22/der-iranische-arzt-fahrt-immer-noch-taxi/

Neue Studie zu wachsendem Rechtsextremismus

Einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge sind die rechtsextremen Einstellungen gestiegen. Neun Prozent der Bundesbürger verfügen demnach über ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild, im Ostens sind es sogar 16 Prozent. Dort, wo kaum Migranten leben, ist die Ausländerfeindlichkeit besonders stark.

DIE MITTE IM UMBRUCH. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012.
Unter Mitarbeit von Benjamin Schilling und Peter Ullrich. Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer

undefinedLink zum Download der Studie (145 Seiten)

Neuer Mediendienst für Integration

Der Mediendienst Integration ist ein Projekt des "Rats für Migration", einem bundesweiten, interdisziplinären Zusammenschluss von Migrationsforscherinnen und –forschern, aus Bereichen wie Politik, Jura, Geschichte, Bildung, Ethnologie und Islamwissenschaft. Ziel des Mediendienstes ist es, einen Paradigmenwechsel zu fördern und deutlich zu machen, dass Einwanderung und Vielfalt als gesellschaftliche Normalität zu sehen sind. Finanziert wird es von verschiedenen Kooperationspartnern.

https://mediendienst-integration.de

Veranstaltungs- und Lektüretipps

Lektüretipps:

„Konsequenzen und Herausforderungen der Rücknahme des Vorbehalts der UN-Kinderrechtskonvention für junge Flüchtlinge und Kinder und Jugendliche mit unsicherem Aufenthalt“

Lesenswertes Positionspapier vom August 2012 der Diakonischen Werke in Hessen, der hessischen Caritas, des Kinderschutzbunds, der agah, des hessischen Flüchtlingsrats und weiterer Organisationen. Die Ausführungen legen die problematischen Themen für diese Personengruppe dar und stellen Lösungsmöglichkeiten vor. Eine gut lesbare Übersicht für die Praxis und um sich rasch einen Überblick zu verschaffen.

http://www.kinderschutzbund-hessen.de/ueberuns/unkinderrechtskonvention_umsetzung_20120814.pdf

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"Muslimbilder in Deutschland" von Naika Foroutan

Ablehnende Haltungen gegenüber dem Islam und den Muslimen sind weit verbreitet. Oft wird unterstellt, der Islam sei mit westlichen und demokratischen Grundwerten nicht vereinbar. Die Studie Muslimbilder in Deutschland von Naika Foroutan setzt sich mit solchen Wahrnehmungen über Muslime auseinander und kontrastiert sie mit wissenschaftlichen Studien und statistischen Daten.

In: WISO Diskurs, November 2012 (undefinedDownload)

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Veranstaltungstipp:

Für Kurzentschlossene:

Die Regionalgruppe Mainz des Verbandes binationaler Familien und Partnerschaften lädt zu einer Szenischen Collage der Theatergruppe VebinaFaPa am 08. Dezember 2012 in das TIC (Spritzengasse 2, 55116 Mainz) ein.

Ab 19:30 Uhr erfährt der Zuschauer in dem Stück "Mal ganz Anders..." mehr über sechs Frauen als notorische Grenzgängerinnen mit ihren eigenen binationalen biographischen Erfahrungen. Kontakt: Kornelia Pielmeier, 06131 578895

 

Zu guter Letzt...

"Until you dig a hole, you plant a tree, you water it and make it survive, you haven´t done a thing. You are just talking. (Wangari Muta Maathai, Friedensnobelpreisträgerin 2004)

Also lasst aus unseren Ideen, Gedanken und Überzeugungen "Bäume" im neuen Jahr wachsen - viel Spaß beim "Pflanzen und Pflegen".

 

Wir sind dankbar für Ihre Unterstützung und Ihr Ja zu unserer Arbeit:

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Wollen Sie uns einmalig unterstützen? Dann freuen wir uns sehr über Ihre Spende! Bank für Sozialwirtschaft Mainz, BLZ 550 205 00, Konto 7 606 000 oder über unser undefinedSpendenformular

 

 

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